Benin - Die GemüsegärtnerInnen-Gruppe von Abloganmey liess mich „Luffa“ entdecken. Eine überraschende Frucht mit verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten.
Nach vielen zurückgelegten Kilometern auf nicht asphaltierten Strassen in der Gemeinde von Toviklin erreichen wir das Dorf Abloganmey. Zwanzig Mitglieder der Senava-Gruppe erwarten uns, um uns ihre Gemüseanbau-Fläche zu zeigen. Die Fläche ist in zwei Bereiche aufgeteilt: Im Sumpfgebiet kultiviert die Gruppe Reis und im Trockengebiet wird Gemüse angebaut. Dort sehe ich Chilipflanzen, Tomaten und Okra.
Etwas zieht meine Aufmerksamkeit auf sich; ein Rankgerüst, an dem eine Art riesige Gurke wächst. Als ich eine Bemerkung mache, schmunzeln die GärtnerInnen. „Das ist unsere Luffa-Kultur.“ Was für eine Kultur? Luffa, Sie haben richtig gelesen. Die Pflanze macht eine bis zu drei Meter hohe und oft mehr als fünf Meter lange Liane. Die jungen, süssfleischigen Früchte werden gegessen, während die reif gepflückten Früchte zu bitter sind.
Die Gruppe lässt sie trocknen, zieht dann die Haut ab und entfernt die Kerne, um die Fasern zu behalten. So erhält man einen grossartigen pflanzlichen Schwamm, der wie ein RosshaarHandschuh benutzt werden kann. Dieser ist besonders beliebt fürs Hautpeeling, das Geschirrwaschen oder Reinigen anderer Werkzeuge. Die Mitglieder erklären mir den spannenden Prozess mit Begeisterung und zeigen mir die Schwämme, um ihre Ausführungen zu untermauern.
Die Diskussionen gehen weiter. Die Gruppe ist voller Energie und Ideen. Sie betreiben ebenfalls Fischzucht mit einer einfachen Infrastruktur. Sie bitten um unsere Unterstützung, um ihre Tätigkeit zu stützen und weiterzuentwickeln. Da gibt es nichts zu sagen, die verantwortlichen Frauen sind sehr überzeugend. Tänze und Lieder schliessen dieses Zusammentreffen ab. Es wird zweifellos nicht das letzte sein.
Xavier Mühlethaler
Übersetzt von Aline Tantscher